Kein «Tagesschau»-Inhalt

Bericht gefälscht - Musk bleibt bei Tesla und SpaceX

13.2.2025, 20:06 (CET)

Immer wieder tauchen gefälschte Nachrichten auf, die berühmte Namen für dubiose Investitionen nutzen. Diesmal trifft es Elon Musk mit einem angeblichen Bitcoin-Projekt.

Der erneute Einzug ins Weiße Haus von Donald Trump kam für viele überraschend. Nun schockiert eine angeblich neue Investitionsmethode seines Sonderbeauftragten Elon Musk die Finanzwelt. Laut einem Facebook-Posting, das auf einen angeblichen Sonderbericht der deutschen «Tagesschau» verweist, soll Musk nach Trumps Amtseinführung bekanntgegeben haben, warum er seine Unternehmen Tesla und SpaceX verlasse. Sein neues Projekt, «Bitcoin Apex», werde zur Gänze von der US-Regierung finanziert und habe innerhalb von 24 Stunden nach seiner Ankündigung mehr als eine Milliarde Dollar an privaten Investitionen erhalten. Dies rufe bei der Österreichischen Nationalbank «zu Recht» Besorgnis hervor. Was ist wahr an dieser Geschichte?

Bewertung

Musk hat weder Tesla noch SpaceX verlassen. Die «Tagesschau» hat keinen entsprechenden Bericht veröffentlicht.

Fakten

Laut der Tesla-Firmenwebsite ist Musk weiterhin CEO des E-Autoherstellers und Chef-Designer des Raumfahrtunternehmens SpaceX. Berichte über ein neues Projekt namens «Bitcoin Apex» sind hingegen nicht zu finden. Auch auf der Seite der «Tagesschau» findet sich kein Beitrag zu Musks angeblichen neuen Investitionsmethoden.

Sucht man im Internet Textteile des angeblichen Sonderberichts, wird als Resultat lediglich ein gleichlautender Beitrag im Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) angezeigt. Darin findet sich ein Link, der zu einer Webseite führt, die auf den ersten Blick tatsächlich zu der Nachrichtensendung der deutschen ARD gehören könnte. An deren URL erkennt man jedoch, dass es sich nicht um die echte Webseite handeln kann: Statt tagesschau.de lautet sie coininnova.com.

Der Artikel auf der gefälschten «Tagesschau»-Seite dreht sich auch nicht um die Österreichische Nationalbank, sondern die Deutsche Bank. Zudem wird statt «Bitcoin Apex» ein Produkt namens «Quantum X» beworben. Alles deutet darauf hin, dass der vorgebliche Sonderbericht Internetuser aus unterschiedlichen Ländern zur Anmeldung auf dubiosen Bitcoin-Plattformen verleiten soll.

Ein weiteres Indiz ist, dass der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz laut einem Bild im Bericht Musks Ankündigung am 3. Februar 2025 kommentiert haben soll. Der Post, auf dem die Fälschung beruht, findet sich auf seinem offiziellen X-Account. Für die Fälschung wurde das Video bei Sekunde 0:06 angehalten. Bildunterschrift und Datum sind identisch, der Text lautet jedoch: «Besserer Schutz der gemeinsamen europäischen Außengrenzen, mehr Verfahren und zügigere Rückführungen: Das ist ein großer Fortschritt, den Europa mit dem #GEAS möglich gemacht hat - im Interesse unseres Landes.»

Ein Faktencheck von Mimikama kam zu einem ähnlichen Ergebnis. Die Mimikama-Faktenchecker stellten zudem fest, dass die verwendeten Fotos dilettantisch manipuliert sind.

(Stand: 12.2.2025)

Links

Facebook-Posting (archiviert)

Tesla-Firmenwebsite (archiviert)

Google-Suchergebnisse

Suche auf tagesschau.de (archiviert)

Posting auf X (archiviert)

Gefälschter «Tagesschau»-Bericht (archiviert)

tagesschau.de

Quantum X (archiviert)

X-Account Scholz

Faktencheck von Mimikama (archiviert)

Über dpa-Faktenchecks

Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.

Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier.

Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an factcheck-oesterreich@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier.

Schon gewusst?

Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.